In unserer heutigen, schnelllebigen Zeit können Eskalationen abrupt und sehr heftig auftreten. Egal, ob im beruflichen Umfeld von pflegenden oder behandelnden Berufen oder im Alltag; aus einem kleinen Wortgefecht kann schnell eine gefährliche Situation entstehen, wenn man nicht rasch und konsequent deeskaliert.

Karin Knick wurde 2010-2011 am Psychiatrie-Zentrum Nordbaden nach ProDeMa® zur Deeskalationstrainerin ausgebildet. Heute lehrt sie ihr eigenes, umfassendes und praxisorientiertes Deeskalationtraining in Berlin und Umgebung.

„Wenn eine Situation zu eskalieren droht, hat man keine Zeit, ein vielstufiges Programm abzuarbeiten. Es muss schnell gehen! Und der Deeskalierende benötigt dabei ein gewisses Maß an Mut und Treffsicherheit, sich dem Aggressor wohlwollend–empathisch entgegenzustellen. Eine strikt gewaltfreie Kommunikation ist entscheidend. Und die Wahl der richtigen Commitment- Strategie ist auch enorm wichtig.“

Aber all das kann man lernen! Zum Erreichen der Lernziele im Deeskalationstraining in Berlin werden kleine, ganz praktische tools an die Hand gegeben. Das Deeskalationstraining wird sehr fundiert und einfühlsam durchgeführt. Die Erfolge sind enorm und die Rückmeldungen überragend. Und das Schönste:

Die Deeskalationstechniken sind sofort, vom ersten Seminartag an, einsetzbar!

Die Vier Schritte der Deeskalation

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Schritt 1: Erkennen von Aggressionen und Gewalt

Wo überall „verstecken“ sich aggressive Verhaltensweisen? Es ist sicher nicht schwer, eine brachiale Aggression (treten, schlagen) oder eine verbale Aggression (schreien, beleidigen) zu erkennen. Was aber ist eine relationale Aggression und welche Rolle kann sie spielen? Oder wie gefährlich sind Stellvertreteraggressionen? Und: Wie hoch ist mein eigenes Aggressionspotential und was macht mich (z. B. als professionell Pflegende und Pflegender) aggressiv?

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Schritt 2: Verstehen der Hintergründe für aggressives Verhalten

Wenn wir versuchen, die Entstehung von Aggressionen zu verstehen, können wir ihr viel besser begegnen. Die Frau, die laut schreit, sich ihre Kleidung zerreißt und die Haare rauft oder der Jugendliche, der die Augen zusammenkneift, mit dem Finger in schnellem Tempo auf dem Tisch trommelt und dabei in die Luft starrt: Wer ist eher in Gefahr, eine aggressive Übersprungshandlung zu begehen? Also: Was lässt Aggressionen entstehen? Und was kann ich dementsprechend dazu beitragen, Aggressionen zu minimieren? Dazu gehören auch ein Blick auf Machtverhältnisse und strukturelle Gewalt.

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Schritt 3: Gewalt und Aggressionen erfolgreich deeskalieren

Absolut praktisch anwendbar vom ersten Trainingstag an! In praktischen Übungen erfahren die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, dass es möglich ist, Gewalt und Aggressionen zu begegnen und als fehlgeschlagenen Mitteilungsversuch umzulenken.  Es werden die verschieden Commitment- Strategien vorgestellt, um die jeweiligen Patientinnen und Patienten/ Klientinnen und Klienten/ Bewohnerinnen und Bewohner am besten zu erreichen. Aktives Zuhören und gewaltfreie Kommunikation ermöglicht es uns, eine Verbindung zum erregten Gegenüber herzustellen. Damit gelingt es, das aggressive Verhalten des Gegenübers in ein konstruktives Gespräch umzulenken.

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Schritt 4: Denken Sie an Ihre Sicherheit

Wenn man eine“ Körpertechnik“ wie Selbstverteidigung oder „Fixierungsgriffe“ benutzen möchte, muss man diese häufig üben, um sie parat zu haben. Da dies meistens nicht der Fall ist und um dadurch keine „Schein-Sicherheit“ zu erzeugen,  verzichte ich bewusst auf  Körpertechniken. Dennoch gibt es praktische Vorgehensweisen, wie man Körpersprache positiv einsetzen sollte; wann eine Deeskalation unterlassen werden muss und wo unbedingt auf Sicherheitsaspekte zu achten ist. Denn wir wollen nicht kämpfen! Aber dennoch immer auf Körpersprache achten. Wer sich auf seine körperliche Überlegenheit verlässt, vernachlässigt häufig die Kommunikation.

 

Die Seminare dauern zwischen einem und zwei Tagen, je nach Zielgruppe und Ressourcen, und werden in der Regel als In-House-Seminar durchgeführt.